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Pressemitteilung

ödp-Familientag im Hart bei Laberweinting

Am letzten Sonntag veranstaltete der ödp-Kreisverband Straubing-Bogen einen Familientag im Freizeitzentrum Hart beim Landgasthof Holzer bei Laberweinting. Während für die Kinder durch Adolf Kuglmeier vom Landesbund für Vogelschutz Bastelmöglichkeiten angeboten wurden, konnten die Erwachsenen nach einer Stärkung bei Kaffee und Kuchen bei einem geführten Waldspaziergang die stellenweise fatalen Folgen der bayerischen Forstreform ins Auge fassen.

Für die Führung konnte der Forstwirt Tobias Ritschel gewonnen werden. Dieser erläuterte, dass sich die Größe der Reviere der bayerischen Förster nach der Forstreform praktisch verdoppelt habe. Im Vordergrund stünde nun die wirtschaftliche Ausbeutung des Waldes. Mittlerweile betrage die Größe der Forstreviere ca. 2000 Hektar, eine Fläche die nicht mehr überschaubar sei. Früher hätten den Förstern mehrere Forstwirte und etliche Waldarbeiter zur Seite gestanden. Diese hätten gezielt geschädigte Bäume geschlagen, Durchforstungsarbeiten durchgeführt und Aufforstungen betreut. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und auch die wirtschaftliche Nutzbarkeit der Wälder für nachfolgende Generationen sei so gesichert gewesen. Der Zwang jährlich mehrere  Millionen Euro Gewinn erwirtschaften zu müssen, habe mittlerweile zum fast ausschließlichen Einsatz von  Großmaschinen geführt. Diese seien nur rentabel, wenn größere Flächen abgeholzt würden. Eine systematische Aufforstung erfolge dann nicht oder nur unzulänglich. So werde die Rede von einer Verjüngung und Umgestaltung des Waldes, die angeblich durch den Klimawandel notwendig sei, zur leeren Phrase. Große, sich selbst überlassene Flächen entstünden. Herr Ritschel zeigte auf dem Spaziergang mehrere Beispiele der fatalen Folgen der lediglich auf die Gewinnmaximierung ausgelegten Forstreform. Er erläuterte, dass auch die regionale Wirtschaft Schaden genommen habe. Durch das große Auftragsvolumen und die dadurch bedingten europaweiten Ausschreibungen, hätten regionale Unternehmen wie Holzrücker keine Chance mehr. Auch bei Waldarbeitern habe ein massiver Arbeitsplatzabbau stattgefunden. Für potentielle kleinere Holzkunden sei der Markt praktisch nicht mehr vorhanden. Die großen Erntemaschinen würden zum Teil von ausländischen Arbeitern bedient, die ein niedriges Lohnniveau hätten und bereit wären, im Dreischichtbetrieb große Flächen abzuholzen. Das geschlagene Holz ginge dann in der Regel zur Gänze an Großabnehmer. Abschließend zeigte Ritschel noch Möglichkeiten nachhaltiger Waldwirtschaft auf und wies auf die Bedeutung des Waldes für das Klima, als Wasserspeicher und als Erholungsraum hin. Der Tag klang trotz der wenig erbaulichen Informationen bei einer Brotzeit und guter Unterhaltung aus.

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