Pressemitteilung
Der Landkreis bekommt ein Klimaschutzkonzept
Heizöl und Erdgas haben in Gebäuden des Landkreises keine Zukunft
Bei der Videokonferenz der ÖDP/PU-Kreistagsfraktion am vergangenen Mittwoch stand der neue Klimaschutzmanager des Landkreises als Fachreferent Rede und Antwort. „Meine Arbeit ist durch die Förderrichtlinien des Zuschussgebers klar vorgegeben“ führte Günther Christl aus. „Zunächst muss ich eine Bestandsaufnahme des CO2-Ausstoßes aller Landkreisgebäude ermitteln, dann gilt es 5 Liegenschaften speziell zu bewerten und für eine davon ein Verbesserungskonzept von mindesten 50% Einsparung zu erarbeiten.“ Für dieses ausgewählte Modellprojekt gebe es dann einen Zuschuss des Bundes, damit die Verbesserungen auch realisiert werden können.
Voraussetzung für diese Projektförderung sei aber, dass ein umfassendes Klimaschutzkonzept für den gesamten Landkreis erarbeitet und vom Kreistag auch beschlossen werde, stellte Christl fest. Der Klimaschutzmanager versicherte, dass am Klimaschutzkonzept derzeit mit Hochdruck gearbeitet werde: „Dabei geht es nicht nur um die Heizungen in den Landkreisgebäuden; wir schauen uns z.B. auch den gesamten Fuhrpark des Amtes und der Bauhöfe, die EDV-Anlagen und das ganze Beschaffungswesen an und werden Vorschläge für CO2-Einsparungen auf allen Gebieten machen.“ Verbesserungskonzepte gewinnen nach Überzeugung Christls an Qualität, wenn man im Team mit Praktikern des Bauens und des Gebäudemanagements zusammenarbeitet. In diesem Sinne wolle er sich auch bei der Planung für den Erweiterungsbau des Landratsamtes einbringen: "Holzbau ist sehr gut; noch besser ist Holzbau plus geringste Energieverbräuche!"
Fraktionsvorsitzender Bernhard Suttner freute sich über diese Ankündigung: „Wenn wir fachlich basierte, klare Daten über den Ist-Zustand bekommen, können die Fraktionen in einen Wettbewerb um zielführende Ideen und Konzepte eintreten, damit bis zum Jahr 2030 Klimaneutralität erreicht werden kann.“ Es stehe fest, dass Heizöl und Erdgas in Gebäuden des Landkreises keine Zukunft hätten und Zug um Zug durch moderne, klimaneutrale Systeme ersetzt werden müssen. Kreisrat Dr. Christian Waas wies darauf hin, dass im immer umfangreicher werdenden EDV-Bereich die Wahl der besten Technik zu deutlich höherer Energieeffizienz führe. Er schlug auch vor, einen Grundsatzbeschluss herbeizuführen, wonach künftig bei der Neuanschaffung von Dienst-PKWs nur noch elektrisch betriebene Fahrzeuge in Frage kommen sollten. „Die etwas höheren Anschaffungskosten werden durch deutlich niedrigere Betriebskosten im Verlauf der Jahre ausgeglichen - von der Klimawirkung ganz zu schweigen“ pflichtete Fraktionsassistent Michael Hirtreiter bei.
Kreisrat und stellv. Fraktionsvorsitzender Dr. Michael Röder wies auf die aktuelle Lage an den Schulen hin. Es finde eine massive Ausweitung der digitalen Lern- und Lehrsysteme statt, mit erheblich mehr Endgeräten und einem hohen Bedarf an Administratorendienstleistung: Dr. Röder: „Wir sollten ernsthaft prüfen, ob das aktuelle Personal für die EDV-Betreuung der Landkreisschulen noch ausreicht.“ Lehrerinnen und Lehrer würden für die direkte pädagogische Ansprache der Kinder und Jugendlichen gebraucht; für EDV-Technik gebe es andere Fachleute.
Im weiteren Verlauf der Sitzung beschäftigte sich die Fraktion mit der Haushaltsvorlage der Kämmerei. Die vorgesehene Mehrbelastung der Gemeinden zum Ausgleich des Defizits „sei wohl kaum konsensfähig“ meinte nicht nur Kreisrätin und 1. Bürgermeisterin Anita Bogner. Angesichts des erfolgreichen Schuldenabbaus in den letzten 10 Jahren, bei der aktuell anhaltenden Niedrigzinsphase und angesichts der aktuellen und wohl noch länger andauernden Krisenlage sei eine Kreditaufnahme zu verantworten, meinte Kreisrat Josef Gold. Stellv. Landrätin Martha Altweck-Glöbl wies auf das „erhebliche finanzielle Engagement des Landkreises für unsere wohnortnahen, hochqualifizierten Kliniken“ hin. Die Wiederaufnahme der Pflegeausbildung direkt am historischen Standort des Klinikums in Mallersdorf-Pfaffenberg passe sehr gut zu den dort ständig laufenden Investitionen.