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Pressemitteilung

Wie geht es weiter mit der Energiewende?

Haben Sonne und Wind noch eine Chance?

Oberlindhart: Die Mallersdorf-Pfaffenberger ÖDP hatte am letzten Mittwoch einen Ihrer Kreistagskandidaten, Josef Gold aus Kirchroth, einen ausgewiesenen Experten für erneuerbare Energien zu einem Vortrag in das fast vollbesetzte Sportheim nach Oberlindhart eingeladen.

Kreis- und Gemeinderat Dr. Michael Röder konnte unter den Besuchern neben den Gemeinderatskandidaten auch die örtlichen ÖDP-Kreistagskandidaten Maria Beck, Hedda Schönfeldt und Helmut Stumfoll begrüßen. Nach einer kurzen Kandidatenvorstellung übergab Röder das Wort an Josef Gold.

Josef Gold, Gründer der Firma Gold Solar Wind (GSW) hat mit seiner Firma mittlerweile 65 Windenergieanlagen mit einer Investitionssumme von 175 Millionen Euro sowie Solaranlagen mit einer Investitionssumme von 45 Millionen Euro errichtet. Außer privater Dachsolaranlagen würden sämtliche Kraftwerke als Bürgeranlagen betrieben. Auch in Mallersdorf-Pfaffenberg hat Gold die Solaranlagen der Gemeinde errichtet. Gold spannte in seinem Vortrag einen Bogen von regenerativen Energien und deren Nutzung über Strommarkt und Einspeisegesetz bis hin zur aktuellen, geplanten Änderungen des Einspeisegesetzes der neuen Bundesregierung.

„Wenn man man etwas über die Politik einer Partei erfahren will, darf man nicht ins Parteiprogramm schauen, sondern muss sich die Liste der Parteispenden ansehen“, so eröffnete Josef Gold seine Ausführungen. Dies würde auch die Neuerungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz erklären, die einseitig Konzerne begünstigten und die Energiewende künstlich verteuerten. Zurzeit würden in Deutschland bereits 25 Prozent des Strombedarfs mit erneuerbaren Energien erzeugt, wobei die Windenergie neben der Biomasse und dem Solarstrom den größten Anteil ausmache. Mit den aktuell geplanten Änderungen der Bundesregierung zum Einspeisegesetz werde die Energiewende verlangsamt und auf windstarke Standorte im Norden Deutschlands begrenzt. Gerade die billigste Form der Stromerzeugung, Windenergie an Land, solle stark beschnitten werden. Gerade diese wäre aber auch in Bayern wichtig, ließe sich aber mit der niedrigen Einspeisevergütung an vielen Standorten nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Die Einspeisevergütung betrage in Zukunft nur noch 8,9 Cent je kWh, Windenergie im Meer werde dagegen mit 19 Cent je kWh gefördert. Dies bedeute aber, dass die EEG-Umlagekosten wegen der offshore-Windkraftanlagen steigen werden und Strom dadurch für den Verbraucher unnötig verteuert würde. Die Subventionierung der stromintensiven Betriebe zu Lasten der kleinen Stromverbraucher wurde von Gold kritisiert. Diese Betriebe sollten lieber beim Stromsparen gefördert werden, um sie auf Dauer wettbewerbsfähig zu machen, anstelle durch die Förderung Anreize zu setzen, mehr Strom zu verbrauchen. Insgesamt werde durch das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz alles komplizierter und durch die verpflichtende Direktvermarktung auch noch teurer. Das wäre aber bei einer sinnvollen Gesetzgebung nicht notwendig.

Der Landkreis Straubing-Bogen sei einer der sonnenreichsten in Deutschland und deshalb biete sich hier die Energieerzeugung über Photovoltaik an. Das Entwicklungspotential von Solarenergie sei deutlich größer als das anderer Energieträger. Die Windkraft ließe sich in unserem Landkreis mit der aktuellen Einspeisevergütung nicht mehr wirtschaftlich nutzen. Das wichtigste an der Energiewende sei jedoch die Energieeinsparung. Hier könne jeder noch seinen Beitrag leisten. 25% Energie zu sparen habe nichts mit einer Einschränkung der Lebensqualität zu tun. Dies sorge eher für mehr Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen.

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