Pressemitteilung
ÖDP/PU-Kreitagsfraktion befasst sich erneut mit Freizeitpark Neukirchen
Suttner: „Es ist noch nichts entschieden!“ - 500 Euro-Spende für Hochwasseropfer beschlossen
Nachdem man sich vor einigen Wochen bereits durch den Bürgermeister der Gemeinde Neukirchen die Pläne für einen Freizeitpark hatte erklären lassen, suchte die ÖDP/PU-Kreistagsfraktion am vergangenen Freitag im Gasthaus Hiebl-Wirt das Gespräch mit Vertretern jener Gemeindebürger, die das Projekt eher kritisch sehen. „Es ist noch nichts entschieden“ stellte eingangs Fraktionsvorsitzender Bernhard Suttner fest. Der Kreistag müsse über die Herausnahme des Geländes aus dem Landschaftschutzgebiet „Naturpark Bayerischer Wald“ entscheiden und dafür gebe es noch keinen Termin und auch keinen Sachvortrag der zuständigen Verwaltungsstellen. „Es lohnt sich deshalb auch nach der Entscheidung des Gemeinderates weiterhin das Für und Wider abzuwägen und zu debattieren.“
Suttner erläuterte den anwesenden Mitgliedern der Bürgerinitiative, dass derzeit wohl die Anhörung der gesetzlich definierten Fachstellen laufe und dann erst eine Stellungnahme der Naturschutzbehörde für den Kreistag erarbeitet werde. Er könne sich kaum vorstellen, dass die Sache als unproblematisch eingeschätzt werde: „Es geht immerhin um einen erheblichen Eingriff in die Kulturlandschaft und um eine naturschutzrechtlich streng geschützte Teilfläche.“ Seitens der Bürgerinitiative wurde auf die befürchtete Zunahme des Verkehrslärms und auf eine „Veränderung des Grundcharakters des Erholungsortes Neukirchen“ hingewiesen: Wenn erst einmal einige volksfestartige Fahrgeschäfte in die Landschaft gesetzt seien, müsse man befürchten, dass Neukirchen nicht mehr das sei, was es heute ist. Bezirks- und Kreisrätin Maria Birkeneder wies darauf hin, dass ein „ungünstiger Verdrängungs- und Übertrumpfungswettbewerb“ zu befürchten sei: „Der Abstand von wenigen Kilometern und die weitgehende Ähnlichkeit der Angebote machen mich unabhängig von den ökologischen Problemen auch unter ökonomischen Aspekten skeptisch!“ Sicher habe zunächst Neukirchen wohl als modernere Anlage für einige Zeit die Nase vorn; die Betreiber der Anlage in St. Englmar werden aber wohl nicht tatenlos den Entwicklungen zusehen. Insgesamt werde dann aber hier wie dort eine ständige Ausweitung mit Bodenversiegelung und Zurückdrängung der Naturräume zu befürchten sein. Die Fraktion beschloss auf Antrag von Kreisrätin Martha Altweck-Glöbl, das Gespräch mit der Bürgerschaft von Neukirchen fortzusetzen und zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung für den Freitag, 21. Juni wiederum ins Gasthaus Hiebl-Wirt einzuladen: „Wir wollen eine begründete Entscheidung im Kreistag treffen und möglichst alle Sichtweisen kennenlernen.“
Im Anschluss an die Erörterung der Freizeitparkproblematik befassten sich die ÖDP/PU-Kreistagsmitglieder auch mit der erschütternden Hochwasserkatastrophe. Fraktionschef Bernhard Suttner drückte seine Dankbarkeit und vorbehaltlose Anerkennung für die Leistungen der helfenden Einsatzkräfte und für die Organisationsqualität der behördlichen und verbandlichen Verantwortungsträger aus. Über falsche Weichenstellungen in der Vergangenheit, über nötige Korrekturen und über die Grundsatzproblematiken beim Umgang mit den Naturkräften solle erst dann diskutiert werden, wenn die ärgste Not der betroffenen Menschen einigermaßen gelindert sei. Einstimmig beschlossen die Fraktionsmitglieder, eine Sofort-Spende von 500.- Euro an die Aktion „Freude durch Helfen“ zu entrichten.