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Pressemitteilung

50 Jahre Club of Rome

"Wenn uns die Rohstoffe nicht ausgehen, ersticken wir am Abfall!" Sozusagen als „Zeitzeuge“ blickt der Bildungsreferent Bernhard Suttner aus Windberg auf die 50 Jahre zurück, die seit der Veröffentlichung der Studie „Die Grenzen des Wachstums“ vergangen sind.

Aiterhofen: Bernhard Suttner erläuterte vor einer interessierten Zuhörerschaft die Entstehungsgeschichte der Studie u.a. vom Ehepaar Meadows. Der “Club of Rome” ist ein Zusammenschluss von Experten aus verschiedenen Disziplinen aus mehr als 30 Ländern, die sich für eine nachhaltige Zukunft der Menschheit einsetzen.
Der Bericht des “Club of Rome” erschien 1972, in  einer Zeit, wo in der Politik wirtschaftliches Wachstum sowohl für die Linken, wie für die Rechten ein absolutes Dogma war.  Der Papst Paul VI. hatte seine Enzyklika “populorum progressio” , wegweisend und sozialkritisch, veröffentlicht. Ökologie hatte in der Politik und der Wirtschaft keinen Platz.
In diese Zeit hinein schrieb das Ehepaar Meadows , “Die Lebensgrundlagen der Menschheit auf dem Planeten Erde sind durch Wachstumsprozesse gefährdet.” Damit wurde zum ersten Mal prinzipielle Kritik am immerwährenden Wachstum geäußert.
Bereits ein Jahr später, 1973 spürte Deutschland zum ersten Mal eine Erdöl-Krise , viele erinnern sich noch an die autofreien Sonntage und ein Tempolimit von 100 kmh auf Autobahnen und 80 kmh auf der Landstraße. Photovoltaik und Windenergie gab es schon. In der Folge gab es viele Politiker und Wissenschaftler , die mit ihren Büchern auf die gleiche kritische Lage der Erde hinweisen, z.B. Erhard Eppler, Herbert Gruhl, Franz Alt, Ernst Ulrich von Weizsäcker ,und viele andere. “Wir können nicht so weitermachen wie bisher, weil das System Erde von homo sapiens zu dessen eigenen Ungunsten überlastet wird.”
Trotzdem wurde in den letzten 40 Jahren der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen aus von Menschen verursachten Quellen um 100% erhöht. Die atmosphärische Konzentration wichtiger Treibhausgase stieg exponentiell um die Jahrtausendwende.
Der Versuch, die entstandenen Probleme durch technische  Lösungen anzugehen, ist meist erfolglos. Dies zeigte sich am jahrzehntelangen Problem des Walfanges. Erst durch eine weltweite Vereinbarung, den Walfang massiv zu begrenzen, konnte sich die Wal-Population wieder erholen. Im Bericht des Club of Rome heißt es dazu: “Es gibt grundsätzlich nur die Alternative zu warten, bis die Kosten technologischer Lösungen die Kraft der Gesellschaft überschreiten oder bis die Nebenwirkungen der Technologie selbst das Wachstum unterdrücken oder bis Probleme auftreten, für die es keine technologisches Lösungen gibt. Dann wird es aber zu spät sein, um noch zu wählen.”
Die zentralen Thesen des Berichts des Club of Rome fasste Bernhard Suttner so zusammen: “Die nicht erneuerbaren Systeme der Erde sind groß, aber nicht ewig belastbar. Eine dauerhafte Schädigung der erneuerbaren Systeme wie z.B. Boden. Wasser , Luft etc. hat schwere Folgen. Das Wachstum von Produktion und Konsum verläuft exponentiell und muss eingeschränkt werden. Eine eigene Stellung nimmt die Zunahme der Weltbevölkerung ein. 97 % der Lebewesen bestehen aus Menschen, Haustieren und Nutztieren. Nur noch 3 % bestehen aus Wildtieren. Begrenzt ist nicht nur der Vorrat der Stoffe, begrenzt ist auch die Summe des Abrams der Menschheit. Die heute bekannten Mengen aus Gas  und Erdöl sollten ungenutzt bleiben, denn ihre Nutzung würde die Erde überlasten. Die soziale Gerechtigkeitskrise auf der Erde darf nicht länger ignoriert werden! Wer arm ist, wird sich nicht für Ökologie interessieren.”
Eine neue Studie schlägt deshalb folgende Schritte vor: Beendigung der Armut - Beseitigung der eklatanten Ungleichheit - Ermächtigung der Frauen weltweit - Aufbau eines für Menschen und Ökosystem gesunden Nahrungsmittelsystems und Übergang zum Einsatz sauberer Energie. Denn die Veränderung kommt auf jeden Fall, wir haben nur noch 10 Jahre Zeit, entscheidend ist, wollen wir “chance of design” oder “chance of desaster”.
 

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